Gedanken zum ersten Advent

Überreicher Schmuck gehört schon seit Mitte November teilweise zum Straßenbild, jedenfalls zur Einrichtung eines jeden größeren Kaufhauses. Die Vereine überhäufen uns mit Weihnachtsfeiern und aus zeitlicher Platznot im Dezember sperren zwei Wochen vor dem Adventbeginn die Weihnachtsmärkte schon auf.

Die Zeiteinteilung geht ganz wesentlich auf den religiösen Gebrauch zurück – man wollte wissen, wann was dran war. Das ist bis heute so geblieben. Für uns Christen ist im Advent das Warten dran. Das große Weihnachtsfest ist noch nicht da, wir erwarten es erst. Es kostet uns natürlich eine gewisse Anstrengung, an dem ganzen Glitzer vorbeizugehen – alles zieht uns in die Vorzeitigkeit. Zu früh ist schon alles hergerichtet, zu früh schon alles zu haben und zu verkosten. Aber es zahlt sich aus: Wer wartet, wird den Glanz des Weihnachtsfestes sehen; wer wartet, wird das Festtagsessen schmecken; wer wartet, dem wir das Christuskind im Herzen geboren, dann wann es soweit ist – nicht als Frühgeburt und deswegen zu schwach, sondern eine kräftige Gotteserfahrung zur rechten Zeit.

Allen Bundes- und Kartellbrüdern eine gesegnete und stille Adventzeit!

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