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Studentengeschichte Teil 1

Orte antiker Schule

Die ersten Ausbildungsstätten bildeten sich in den Hauptstädten antiker Hochkulturen. Beispiele dafür sind Athen, Alexandria und Athen. Auch in Byzanz gab es eine antike Schule. Ab 330n.Chr. hieß Byzanz Konstantinopel.

Bildung im deutschsprachigen Raum

Nach dem Vorbild der antiken Schulen bildeten sich auch im deutschsprachigen Raum Bildungseinrichtungen. Im Zuge der Christianisierung entstanden Klosterschulen für die Ordensgeistlichkeit. Für den Weltklerus wurden Domschulen gegründet.
Charakteristisch für diese Schulen waren strenge Disziplin, Ausbildung in lateinischer Sprache, Psalmen und Kirchengesang.
Für diese Schulen wurde aus der Antike auch der Bildungskanon übernommen, die „septem artes liberales“.

Septem artes liberales

Die „sieben freien Künste“ teilen sich in zwei Teile: Das Trivium (=Dreiweg) und das Quadtrivium (=Vierweg).
Das Trivium bestand aus Grammatik, Rhetorik und Dialektik. Die Dialektik ist die antike Logik.
Das Quadtrivium teilte sich in Arithmetik, Geometrie, Astronomie (entspricht eher der heutigen Astrologie) und Musik.
Mit den septem rtes liberales wird die Besonderheit der „heiligen Zahl 7“ unterstrichen. Die 3 ist die Zahl Gottes, die die Trinität darstellt. Die Zahl 4 steht für die Welt: die vier Himmelsrichtungen.
Schon in der Antike wurden die septem artes liberales teilweise um Architektur und Medizin ergänzt. Sie wurden dann auch die „novem artes liberles“ („neun freien Künste“) genannt.

Erste Hochschule in Europa – Bologna

Die erste Hochschule der Welt wurde in Kairo ca. 970 gegründet. Aus dem arabischen Raum kamen Impulse über Spanien nach Europa. 1088 (Datum rekonstruiert) wurde in Bologna (Italien) die erste europäische Hochschule für Jurisprudenz gegründet.
An der Hochschule in Bologna wurden die Studenten in „nationes“ eingeteilt. Es gab drei nationes citramontanorum (die Diesseitigen) und 14 nationes ultramontanorum (Jenseitigen). Die Diesseitigen waren Studenten aus Italien, die Jenseitigen aus dem Rest der Welt. Die Grenze waren die Alpen.
Im 14. Jahrhundert entstand hier die universitas magistrorum et scholarium (Gemeinschaft der Lehrenden und Lernenden), wovon sich das Wort „Universität“ ableitet.

Franz: Nach der ersten Hochschule Europas wurde auch die Reform der europäischen Studien benannt: Bolognaprozess

Franz: Nach der ersten Hochschule Europas wurde auch die Reform der europäischen Studien benannt: Bolognaprozess

Studentenprivilegien

Franz: Der akademische Titel galt auch als nicht vererblicher Adelstitel. Daher kommen die Rechte des Adels für Akademiker und Studenten

Franz: Der akademische Titel galt auch als nicht vererblicher Adelstitel. Daher kommen die Rechte des Adels für Akademiker und Studenten

Weil die Reisen zu den Studien sehr beschwerlich waren, brauchten Studenten auf diesen Reisen Schutz. Aus diesem Grund wurde 1155 von Kaiser Fridrich Barbarossa die authentica habita (Scholarenprivileg) erlassen. Es umfasste Privilegien des Klerus, z.B. das Tragen eines Talars, und Privilegien des Adels, z.B. das Tragen einer Waffe. Studenten durften nun auch aus Studiengründen reisen und sich in der Stadt der Universität niederlassen. Es gab einen besonderen Schutz vor Vergeltungsmaßnahmen und Studenten unterstanden universitärer oder bischöflicher Gerichtsbarkeit und keiner weltlichen Rechtsprechung.

Studentischer Werdegang

Zu Beginn des Studiums galt man als scholaris simplex (einfacher Student), was in etwa einem Lehrling entspricht. Danach wurde man Baccalaureus. Der Titel Baccalaures wurde von einem Magister verliehen und bestätigte, dass man die lateinische Sprache verstehen konnte und so auch den Unterricht verstand. Der Baccalaureus entspricht etwa dem heutigen Gesellen. Nach abgeschlossenem Studium wurde man Magister, was dem Grad eines Meisters entspricht. Danach konnte man noch Doctor oder Licentiatus werden, damit hatte man die Erlaubnis an der Universität zu lehren.
Bis zum Bolognaprozess 2013 war man an der Universität zuerst studens. Nach Abschluss des Studiums erlangte man den Titel Magister. Daneben war es möglich ein Lizentiat zu erlangen, das war die Erlaubnis an der Universität zu lehren. Als höchster Abschluss konnte man den Titel Doktor erlangen.
Seit dem Bolognaprozess sind die Abschlussgrade in den Bachelor, den Master und den PhD (philosophiae doctor oder Doctor of Philosophy).

Die Universität von Paris – Sorbonne

Um 1200 wurde in Paris eine Hochschule gestiftet. Die Anzahl der Studenten stieg stetig an, das führte zu einer Wohnungsnot in Paris und steigenden Mietpreisen. Von Freiherr Robert von Sorbonne wurde daraufhin das collegium Sorbonnicum gegründet als Wohn-, Ess- und Lerngemeinschaft. Im Jahr 1268 wurde die Universität in Paris von Papst Clemens IV. bestätigt, was für einen Aufschwung der theologischen Fakultät gesorgt hat. Für diese Fakultät wurde die Universität auch besonders berühmt. Im 14. Jahrhundert erfolgte die Übernahme des Namens des collegiums, danach hieß sie Sorbonne.
Nach dem Abendländischen Schisma (1378-1417) unterstützte der Papst die Pariser Universität nicht mehr, was dem Ansehen der theologischen Fakultät sehr schadete und dafür sorgte, dass viele Professoren die Sorbonne verließen.
1968 wurde die Universität aufgelöst und die Fakultäten wurden in zwölf eigenständige Universitäten aufgeteilt.


Die erste deutsche Universität – Prag

Am 7.April 1348 stiftete Kaiser Karl IV. in Prag die „alma mater carolina“, die erste Universität im deutschsprachigen Raum. Die Universität in Prag wurde nach dem Vorbild der Sorbonne in vier Fakultäten aufgeteilt: Theologie, Philosophie, Jurisprudenz und Madizin/Naturwissenschaften. Die Studenten wurden in vier nationes eingeteilt, die Studenten aus den vier Himmelsrichtungen aufnahmen. Es gab eine bayrische (Westen), eine böhmische (Süden), eine polnische (Osten) und eine sächsische (Norden) Nation.
Ab 1674 erfolgte Unterricht auch in deutscher Sprache, ab 1848 wurde auch in Tschechisch gelehrt und 1882 folgte die Aufteilung in eine deutsche und eine tschechische Universität.

Alma Mater Rudolfina – Universität Wien

Am 12.März 1365 wurde die alma mater Rudolphina Vindobonensis von Rudolph IV, „dem Stifter“ als universitas magistrorum et scholarium (Gemeinschaft der Lehrenden und Lernenden) gestiftet. Direkt nach der Gründung umfasste sie nur drei der vier Fakultäten. Die theologische Fakultät wurde erst 1384 unter Albrecht III. und Papst Urban VI. eingegliedert und wurde dadurch zu „Volluniversität“. Im Aufbau war die Universität Wien eine Imitation der Prager Universität.
Nach dem abendländischen Schisma (1378-1417) wanderten viele Studenten und Professoren von der Sorbonne nach Wien, was für einen großen Aufschwung der theologischen Fakultät sorgte. Später steigt die Bedeutung der alma mater Rudolphina v.a. durch die Universitätsklinik.
1884 wurde das Hauptgebäude am Ring eröffnet. Ein stetiger Anstieg der Studentenzahlen führte zur Eröffnung von NIG (Neues Institutsgebäude), Campus und Juridicum.
2004 wurde die medizinische Fakultät ausgegliedert und die Medizinische Universität gegründet.